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research / forschung

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zitiersystem / zitierregeln (intern)

oder kurz: Wie zitiere ich richtig? (Wissenschaftlich)

Es gibt eigentlich nur eine einzige wirklich relevante Regel: "Es muss klar erkennbar und nachvollziehbar sein, was von wem bzw. von wo stammt."

Um dieser Regel möglichst nahe zu kommen, empfehlen wir für wissenschaftliche Arbeiten die für verschiedene Zwecke oder eine Zweitverwertung gedacht sind, das folgende System. Dieses hat u.a. den Vorteil, dass es vor der Abgabe leicht - automatisiert - auf andere Systeme umgestellt werden kann. Um eine Einheitlichkeit in der Bearbeitung und Veröffentlichung zu gewährleisten, bevorzugen wir auch für den internen Austausch unserer Texte, Ergebnisse, Publikationen usw. die folgenden Regeln. (Für Internationale Regeln siehe auch MLA, für die generelle praktische Anwendung siehe unbedingt auch: Verschleierte Plagiate. - 
Für Hoch-Schulen gilt meist jedoch: "Richtig" zitiert, ist einzig so, wie es der/die beurteilende Prof. will - schau auf die entsprechende Homepage oder frag direkt nach, auf welches spezielle System Wert gelegt wird. Für Verlage gelten deren Vorschriften.)  
"Ein direktes Zitat." Ein direktes Zitat startet und endet mit doppelten Hochkomma "
'im Zitat' Ein Zitat im Zitat startet und endet mit einfachen Hochkomma '
»im Zitat« Ein Zitat im Zitat im Zitat startet mit » und endet mit « (in HTML: » bzw. » und « bzw. «)
[ ] Alle Änderungen in einem zitierten Text kommen in eckige Klammern [ ].
[Punkt] oder [meinte er] so z.B. eine Ergänzung
Internet [sic 'Inzernet'] Offensichtliche Tippfehler werden direkt im Zitat korrigiert und im Anschluss durch einfache Hochkomma ' [in eckige Klammern] nach einem "sic" ausgewiesen
[.] für ein ausgelassenes Wort
[..] für zwei oder mehrere ausgelassene Worte in einem Satz
[. .] für ein ausgelassenes Wort im vorherigen und eines im nächsten Satz
[...] für ein oder mehrere ausgelassene Sätze
[....] für ein oder mehrere ausgelassene Absätze
[.. .] oder [.. ...] auch in Kombination, also z.B. zwei oder mehr ausgelassene Wörter im vorherigen Satz und eines im nächsten. Oder zwei oder mehr ausgelassene Wörter im vorherigen Satz und danach ein oder mehrere ganze Sätze.
... und er wohnt "im sonnigen Freiburg." [Derblog.er 2002g]. Anschließend die Kurzbezeichnung der (online-)Quelle (evtl. nach dem Jahr durchbuchstabiert s.u.) wie ausgewiesen im Quellenverzeichnis, z.B. dort:
[Derblog.er 2002g]
Derblog.er (Publikationsdatum falls angegeben, sonst letztes Erstellungsdatum): Titel der Seite; evtl. Kapitelüberschrift;  evtl. Absatzüberschrift; http://url.de/vollstaendig.html (Datum der letzten Überprüfung)
für wissenschaftliche Arbeiten gilt: bei "flüchtigen" Publikationen wie z.B. im Web (URLs / URIs / Internetadressen) diese im Zustand des Zitierzeitpunktes beilegen - Copyright beachten!)
"Ein wirklich ewig langer Text. Dieser hier hat auch mehr als drei Sätze am Stück. Genau! Damit ist es - wie unten noch einmal deutlich gemacht - ein Blockzitat."[Familienname 2002, S. 47 ff.]
Ein längeres Zitat, das am Stück wiedergegeben wird, ist ein Blockzitat und sollte durch ein besonderes Stilelement (z.B. Kursiv oder Geblockt-Eingerückt bzw. in HTML: <cite> bzw. <blockquote>) abgesetzt werden.
"Erkundigen sollte man sich deshalb, wer das bessere, und nicht, wer das größre Wissen habe.
Wir arbeiten ausschließlich daran, unser Gedächtnis vollzustopfen, Verstand und Gewissen jedoch lassen wir leer. Wie die Vögel zur Brutzeit auf der Suche nach Körnern ausfliegen, die sie dann, ohne sie zu kosten, im Schnabel herbeitragen, um ihre Jungen damit zu füttern, klauben und klauen auch unsre Pedanten unaufhörlich ihr Wissen aus Büchern zusammen, nehmen es aber nur mit gespitzten Lippen auf und spucken es zudem gleich wieder in den Wind." [Montaigne 1592a:25, S. 213]
Bei längeren, in Kapitel unterteilten Werken empfiehlt es sich immer das Kapitel mit anzugeben und im Quellenverzeichnis zu benennen. Werke finden sich heutzutage schnell in verschiedenen Formen (z.B. ebook, website, PDF, andere Ausgabe/Übersetzung) die ein Auffinden allein über die Seitenzahl unnötig erschweren. Die zusätzliche klare Nennung der Kapitelnummer/-überschrift und Absatzüberschrift ist hier hilfreich.
im Quellenverzeichnis:
[Montaigne 1592a:25]
Montaigne, Michel de (1580-1592): Essais; Erstes Buch; Kapitel 25: Über die Schulmeisterei; in [Montaigne 1998] und dazu im Quellenverzeichnis:
[Montaigne 1998]
Montaigne, Michel de (1998): Essais; Erste moderne Gesamtübersetzung von Hans Stilett; Goldmann Verlag / Eichborn AG; Frankfurt
Zusammenfassen und in eigenen Worten wiedergeben ist das Wesen eines indirekten Zitats [vgl. Familienname 2003, S. 42]. Indirekte Zitate (bzw. echte Zusammenfassungen) werden durch ein "vergleiche" = "vgl." ausgewiesen.
[Familienname 2002, S. 47 ff.] Üblicherweise der Familienname mit Jahreszahl, die Seitennummer und
für ein Zitat über eine Seite hinweg "f.", über mehrere Seiten hinweg "ff."
[Familienname 2001b, S. 42] Zusatzbuchstaben bei mehreren Quellen des selben Autors aus dem selben Jahr
[Familienname 2002², S. 23] Als Kurzbezeichnung mit hochgestellter Auflagenzahl bei mehreren Auflagen z.B. im Quellenverzeichnis:
[Familienname 2002²]
Familienname, Stefan (Hrsg.) (2002²): Haupttitel; Untertitel; evtl. weitere Bezeichnung; Verlag; Ort; [Jahr der 1. Auflage]
[McLean 2002, S. 98]

(Im Quellenverzeichnis:) in: [Familienname 2002²]
Bei Aufsätzen von anderen Autoren im selben Buch wird auf die Kurzbezeichnung des Buches verwiesen, also z.B. im Quellenverzeichnis:
[McLean 2002]
McLean, Steve (2002): Titel; Untertitel; in [Familienname 2002²]
Die Auflagenzahl in der Kurzbezeichnung (hier z.B. [McLean 2002²]) wird dabei nur angegeben, wenn sichergestellt wurde, dass dieser Artikel auch in der ersten Auflage vorhanden war. 

wissenschaftlich

Für eine Vielzahl an "wissenschaftlichen" Arbeiten werden feste Regeln aufgestellt. Dabei scheint die Einhaltung dieser Regeln und die Verwendung von Fremdwörtern manchmal der einzige "wissenschaftliche" Aspekt dieser Arbeiten zu sein.
Wissenschaftliches Vorgehen heißt aber für uns:
  • Definition aller relevanter Belange,
    z.B. Methodik (Wie genau versuche ich eine Antwort auf meine Frage zu erhalten), Begrifflichkeiten, Sichtweisen, Menschenbild, ...
  • Vorgehen anhand einer klaren forschungsleitenden Fragestellung bzw. 
    Streng fokussiert auf die Fragestellung und die eigenen Belange => Fokussierung heißt Ausblendung, d.h.
    - Klarheit darüber, dass ich nur das erfahre, wonach ich frage
    - Betrachtung möglichst vieler evtl. das Ergebnis beeinflussender Faktoren 
    - Fokussierter Ausschluss so vieler Variablen als möglich
    unter bewusster Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen und möglicher anderer Ergebnisse im Zusammenspiel dieser Variablen
  • Detaillierte Offenlegung der eigenen Motivation und Methode (Was war der Grund für diese Beobachtung? Wie wurde diese durchgeführt?)
  • Eine kommunizierte und auch sprachlich verdeutlichte klare Trennung, zwischen
    1. einer sauberen Beschreibung der Beobachtung und
    2. der eigenen Interpretation,
    sowie zwischen
    3. Glauben (nicht überprüfte Informationen) und
    4. Wissen (mit Hilfe mindestens einer glaubwürdigen Primär-Quelle hinterfragte bzw. überprüfte Information)
  • Differenzierte und kritische Betrachtung aus verschiedenen Blickwinkeln
  • Angaben in absoluten Zahlen bzw. in Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten (=keine Generalisierungen)
  • Erleichterung einer Überprüfung, u.a. durch
    - Möglichst glaubwürdige Quellen und weitgehende / detaillierte Angabe dieser
    - Sinnvolle (nachvollziehbare) Auszeichnung der (auf ein Minimum reduzierten) Zitate
  • Kurze knappe Ausführung
Alle diese Punkte müssen dabei reflektiert, verständlich und nachvollziehbar offengelegt werden! Dabei ist z.B. auch zu unterscheiden zwischen
  • nötigen Fachwörtern die einen komplexen Sachverhalt darstellen und diesen klar verorten bzw. definiert sind (oder zu Beginn definiert wurden) und
  • Fremdwörter für die es ebenso klare verständliche deutsche Entsprechungen gibt - diese sind grundsätzlich unnötig.
Schlüsselwörter die eine Überprüfung des Wahrheitsgehalts nahe legen sind z.B. eine Generalisierung wie "alle", "jeder", "nie", "nur", "immer" bzw. Pseudoquantifizierung wie "viele", "wenige", "einige". Auch mit Prozentangaben und Durchschnittsvergleichen sollte vorsichtig umgegangen werden.

Beispiel für Fragen die die Realität verfälschen:
All diese Punkte schließen i.d.R. eine Frage nach dem Geschlecht in der Form: weiblich  |männlich  aus. Dies wäre vergleichbar mit der Frage an einen Schäfer in der Form: Sind Ihre Schafe weiß  |schwarz . Damit wird das Ergebnis nicht nur verfälscht wenn er vielleicht beides in seiner Herde hat, sondern besonders wenn er auch noch braune Tiere hat...
D.h. Arbeiten die solche Fragen verwenden sind schneller als unwissenschaftlich / unglaubwürdig zu betrachten.

nützlichkeit

Der Leser einer Arbeit ist der Kunde, für den alles so nützlich und angenehm wie möglich gestaltet werden sollte. Das bedeutet, dass Zusammenfassungen ebenso nötig sind, wie ein Schreibstil, der die Verständlichkeit unterstützt. Das bedeutet z.B. das Kommata so gesetzt werden sollten, dass die Sätze gut zu lesen sind und in ihrem Sinnzusammenhang unterstützt werden.

regeln

Zur Erreichung all dieser Ziele kann es nötig sein historische oder unpraktische Festlegungen anzupassen.

Die bisherigen Zitiersysteme waren für uns wenig schlüssig oder wiesen erhebliche Mängel für die weitere Informationsverarbeitung auf. Daher erschien es nötig ein eigenes System zu entwickeln, dass sich auch zur Verarbeitung mit digitalen Medien (und damit für zukünftige Entwicklungen) besonders gut eignet.
Unvollständige Verweise (wie z.B. "auch Huber meinte einst im Jahre 2001 dazu 'genau das darf nicht sein'[S. 23].") erscheinen in diesem Zusammenhang  NICHT sinnvoll, da dadurch Informationen getrennt werden, die mühsam erneut zusammengesucht werden müssen und die Übersichtlichkeit und Zuordnung unnötig erschwert wird.

Für Sonderfälle sollten diese Regeln, unter Beachtung einer erleichterten Informationsnutzung durch den Leser, verbessert werden.
 

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